Kurze Einleitung: auf den üblichen Sarkasmus wird vollständig verzichtet, dafür wird es pathetisch und emotional.
Nun ist es also raus, er verlässt uns. Leonard de Deos Santos, kurz Dede, verlässt den magischen Ballspielverein nach 13 Jahren. Weder er, noch wir Fans dürften damals im Sommer 1998 daran gedacht haben, dass er einmal so lange bleiben würde. 1998, die erste Zäsur nur ein Jahr nach dem Championsleague-Triumph von München. Der kleine, junge Brasilianer kam von Atletico Mineiro aus Brasilien, lokaler Widersacher von Belo Horizonte, die der BVB im Weltpokalfinale geschlagen hatte. Dede war so etwas wie der erste Transfer des neuen Sportdirektors Michael Zorc und vielleicht wurde er auch deswegen noch eher belächelt. Die ersten Schritte des kleinen Brasilianers wurden neugierig beäugt und irgendwie konnten die Fans schnell feststellen, dass da ein Rohdiamant aufs schleifen wartete. Unvergessen die Episode vom ersten Frost auf Dedes Auto, als er panisch nach Hilfe telefonierte, weil er dachte, sein Auto sei kaputt – dabei war es eben nur der Frost.
Der sympathische Linksverteidiger spielte sich schnell in die Herzen der Menschen, immer freundlich und vor allem immer mit vollem Einsatz auf dem Platz. Seine Jubelläufe bei den wenigen Toren werde ich nie vergessen, 2007 sein Tor gegen Leverkusen in der Nachspielzeit, der Jubel auf dem Zaun und natürlich sein grandioses Spiel gegen den AC Milan.
Dede hatte Angebote, zuletzt vor 3 Jahren vom AS Rom, gegangen ist er nie. Sei es, weil er nicht wollte oder weil er nicht durfte. Er war aber immer Profi, erzwang niemals seinen Abschied und war nie länger verletzt. Und gerade in diesen Jahren, in denen es dem BVB alles andere als gute ging, war auf Dede Verlass. Während andere Profis das weite suchten, stand Dede seinen Mann und war als sogenannter Außenminister des BVB immer für die Integration neuer Brasilianer verantwortlich. Dede blieb und darf hoffentlich am 14. Mai seine zweite deutsche Meisterschaft mit seinem Herzensverein feiern. Nicht nur die Menschen rund um Borussia Dortmund haben ihn ins Herz geschlossen, auch er hat diesen großartigen Klub und seine Fans für immer in sein Herz geschlossen.
Es wird wehtun oder zumindest sehr komisch sein, Dede vielleicht im nächsten Jahr bei einem unserer Gegner zu sehen. Aber wir alle wünschen uns Profis wie ihn, einerseits nimmt er seinen Job ernst und andererseits ist er eben kein Gefühlskalter „Ich küsse jedes Wappen“ Vertreter. Ich hoffe einfach, ihn in der kommenden Saison nicht im Hoffenheim-Trikot sehen zu müssen, von GE will ich gar nicht ausgehen.
Machs gut Dede!
Klasse Artikel!